Wussten Sie schon?
Der englische Garten in München dürfte wohl jedem ein Begriff sein, dass jener jedoch dem Stil der englischen Landschaftsgärten nachempfunden ist, ist eine oft ausgeblendete Tatsache. Der englische Landschaftsgarten entstand im 18. Jahrhundert in England als Gegenstück zu den bis dato stark verbreiteten französischen Barockgärten. Im Gegensatz zu letztgenannten legt der englische Landschaftsgarten auf eine möglichst getreues Abbild der Natur wert. Hier stehen nicht geometrische Formen im Vordergrund sondern natürlich gewachsene Bäume, Seen und Blumen. Der Gedanke hierbei ist ein sozusagen begehbares romantisches Landschaftsgemälde nachzustellen. Dementsprechend achtet man hier auch sehr genau auf die Gestaltung des Blickhorizonts der Besucher des englischen Landschaftsgartens. So werden auf erhöhten Punkten, antike Tempel, chinesische Pagoden oder eher schlichter gehaltene Grotten und nachgestellte Ruinen angebracht. Um dem Ideal des möglichst natürlichen Gartens treu zu bleiben, sind die Abgrenzungen eines englischen Landschaftsgartens nicht etwa Mauern oder Zäune, sondern sogenannte Ha-Has die sich als unsichtbares Element, in Form eines Grabens beispielsweise, in den Garten einfügen und diesen aus der Ferne betrachtet nicht von der umliegenden Natur und Umgebung abgrenzen. Des Weiteren wird darauf geachtet, Flüsse und Seen zwar künstlich zu schaffen, jene aber so wirken zu lassen, als hätten sich diese über Jahrhunderte auf natürliche Art und Weiße ihren Weg durch Stein und Lehm gebahnt.